Das neue Artenschutz-Aquarium versteht sich als räumliche Erzählung über Fluss, Zirkularität und die Beziehung zwischen Mensch und aquatischem Lebensraum. Der Rundgang folgt einer bewusst choreografierten Schleife, die zwei räumliche Pole ins Zentrum stellt: das großzügige Haifischbecken und das atmosphärisch dichte Amazonasbecken. Die Abfolge unterschiedlicher Raumproportionen, wechselnder Lichtstimmungen und gezielter Blickführungen erzeugt eine immersive Dramaturgie, die im doppelgeschossigen Haifischraum kulminiert.
Der Baukörper entwickelt eine sanft modellierte Geometrie, die sich respektvoll in den historischen Kontext Schönbrunns einfügt und gleichzeitig eine eigenständige architektonische Position formuliert. Horizontale Fassadenrillen, schräg gesetzte Einschnitte und klar gefasste Außenräume verweisen auf maritime Landschaften und schaffen ein Spiel zwischen Massivität und Bewegung. Erhöhte Terrassen und abgesenkte Plateaus erweitern das Gebäude in den Außenraum und ermöglichen sowohl Aufenthalt als auch programmatische Verknüpfungen.
Im Inneren fungiert die Architektur als ruhiger, materiell reduzierter Hintergrund für die Inszenierung der Unterwasserwelten. Sichtbeton, dunkler Naturstein und dezente Oberflächen halten sich bewusst zurück, um den aquatischen Lebensräumen eine größtmögliche Präsenz zu geben. Die technische Infrastruktur folgt einem klaren Prinzip der Effizienz, Dauerhaftigkeit und Wartungsfreundlichkeit – ein Beitrag zur nachhaltigen Betreuung der Tierbestände.
Das Projekt bietet einen neuen Ort, an dem architektonische Präzision, wissenschaftliche Vermittlung und Artenschutz miteinander verschmelzen und ein zeitgemäßes Verständnis von Erlebnis- und Bildungsarchitektur formulieren.
Lageplan.
Grundriss EG.
Grundriss UG.
Grundriss OG.
Schnitt A.
Schnitt B.
Vorplatz.
Quallen.
Haibecken.